Käferclub Obergrafendorf

100.000km Ehrungen

Schon im Jahr 1949 wurden die ersten Fahrer vom Volkswagenwerk dafür ausgezeichnet, dass sie 100.000 Kilometer ohne größere Pannen oder Reparaturen mit ihrem Käfer zurückgelegt hatten. Zu dieser Zeit wurden diese Ehrungen mit großem Aufwand vorgenommen. Eine solche Strecke ohne größere technische Probleme zu bewältigen, war damals in jedem Fall etwas, das gefeiert werden sollte. Außerdem wurden diese Ehrungen werbewirksam vollzogen, um zu verdeutlichen, was der Volkswagen zu leisten vermag.

Bei den ersten Ehrungen bekam der Volkswagen-Fahrer ein Schreiben des Händlers und eine Uhr, die jedoch noch nicht wie die späteren eine VW Prägung auf der Rückseite hatte. Anfangs wurde eine individuelle Widmung vom Händler in Auftrag gegeben. Die Uhren wurden von den lokalen VW Händlern selbst besorgt und waren daher von keiner einheitlichen Marke. Schon bald wurde aber vom Volkswagen-Werk die ganze Prozedur vereinheitlicht und alle Fahrer bekamen die gleichen Uhren und Plaketten sowie vorgedruckte Urkunden in die nur noch die Namen und Fahrgestellnummern eingetragen wurden.

Urkunden
Die ersten Urkunden erinnern noch sehr stark an Dokumente aus der Vorkriegszeit. Im Jahre 1953 wurde das Layout modernisiert und nur noch der Name des Volkswagen-Fahrers in der Vorlage ergänzt. Ab 1961 gab es nur noch universelle Urkunden ohne Namen, ohne Fahrgestellnummer des Volkswagen.

Plaketten
Während der Jahre in denen die 100 000 Kilometer Ehrungen vorgenommen wurden, änderten sich auch mehrfach die vergebenen Plaketten. Für den Innenraum gab es zu Zeiten des Brezelkäfers oval-eckige Form. Sie hat an der Oberkante eine spezielle Wölbung die sich dem Brezelarmaturenbrett anpasst. Zusammen mit den Änderungen, die zum Ovali geführt haben gab es dann die rechte Form für den Innenraum die bis in die 60er Jahre vergeben wurde.

Die Plaketten für die Außenseite des Wagens wurden ebenfalls mit dem Wechsel vom Brezel-Käfer zum Ovali verändert, obwohl es technisch eigentlich keinen Bedarf gab. 1954 wurde aber ein eindeutiges Zeichen gesetzt. Mit dem Ovali wurde ein Zeichen gesetzt, das Zuversicht und neuen Mut verspricht.

Uhren
Die verliehenen Uhren wechselten während der Jahre ebenfalls mehrfach. Auch wurden Uhren verschiedener Hersteller parallel vergeben. Allen gemeinsam war die große VW Prägung auf der Rückseite, mit Lorbeerkranz und 100 000 Kilometer Schriftzug. Lediglich einige der letzten wiesen nur ein kleineres VW-Zeichen auf, ohne Schrift und Kranz. Eventuell sind diese auch zu einem anderen Anlass ausgegeben worden. Grundsätzlich waren die Ziffernblätter schwarz und das Gehäuse vergoldet. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel.

Die häufigsten Marken waren "Mauthe" und "Laco", seltener auch "Junghans" oder "Porta".
Es gab noch einige wenige weitere Marken wie z.B. "Comet", die jedoch kaum vorkamen. Da es sich letzten Endes um Werbegeschenke handelte nahm das VW Werk wohl jeweils den günstigsten Anbieter. Die "Mauthe" Uhren gab es mit arabischen und römischen Ziffern. Auch bei den anderen Herstellern findet man z.T. leicht unterschiedliche Ausführungen.



In Schweden gab es eine eigene Ausführung die keine Prägung auf der Rückseite hatte.
Stattdessen gab es ein kleines VW Zeichen auf der Vordersite und den Schriftzug 10 000 MIL.
Das steht für 10 000 schwedische Meilen. Eine schwedische Meile entsprach 10 Kilometern und war als Maß dort bis in die 60er Jahre üblich. 10 000 davon ergeben wieder 100 000 Kilometer. Recht selten vergeben wurden auch Damenuhren. Die Frauen in den 50er Jahren fuhren eben wenig mit dem Auto und noch seltener ganze 100 000 Kilometer.Normalerweise hatten die Uhren ein schwarzes Lederarmband. In den 60er Jahren gab es auch teilweise braune Armbänder. Einige Uhren wurden auch mit vergoldeten "FixoFlex" Armbändern ausgegeben.

Quelle:
www.vw-reeder.de